Nächste Woche fliegt Gastkind Sulainah wieder zurück nach Uganda. Voller Dankbarkeit für so viele Erlebnisse und dass sie „unsere“ Welt kennenlernen durfte.
Bis auf Ostern hat sie tatsächlich alle (?) deutschen Gebräuche und Feste miterlebt: Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Erntedank und Halloween, St Martin, Advents- und Weihnachtszeit, Silvester und jetzt noch das Faschingstreiben hier im Rebland und Bühl. Sie war erstaunt, dass „Deutschland“ doch so lustig, laut und bunt sein kann und die Menschen auf der Straße tanzen und feiern.
Auch einige „Sehenswürdigkeiten“ und für uns oft Normalitäten, hat sie mit Erstaunen und Begeisterung kennengelernt. Baden-Baden, Karlsruhe, Mummelsee und Hornisgrinde, Bahnfahren, Fahrradfahren, Reiten auf einem Pony, Besuch eines Bauernhofes, wo mit großen Maschinen z.B. geerntet wird (in Uganda wird das meiste nach wie vor mit der Hand erledigt), Zirkusbesuch, Europapark, Fußball beim SC Freiburg, Volleyball spielen, Zürich, die Schweizer Berge, der große Fluss Rhein, der die Grenze zu Frankreich bildet …
Und natürlich das Schulleben in Deutschland. So wenige Schüler in der Klasse – in Uganda sind 100 Schüler pro Klasse normal – , die Lehrer*innen hören zu und kümmern sich und natürlich die ganze Einrichtung, Sauberkeit, tolle Ausstattung… sie ist sehr gerne zur Schule gegangen in diesen 9 Monaten und war fleißig. Auch die Busfahrt von Steinbach nach Bühl mochte sie sehr. Ein Luxusbus im Vergleich zu den ugandischen Schulbussen. Und man wusste immer, wann er fährt!!!
Am besten hat ihr jedoch das Essen gefallen, so viel und so lecker und fast zu jeder Zeit. Ihr Lieblingsessen wurde der Burger mit Pommes. Über die Diskussion über vegetarische oder vegane Ernährung kann sie sich nur wundern. In Uganda gibt es nur an Festtagen wie Weihnachten oder Ostern Fleisch (Ziege, Hühnchen), ganz selten mal an einem Geburtstagsfest. Ansonsten meist nur Posho (Maisbrei) mit Bohnen.
Sie freut sich auf ihre Familie und Freunde in der Heimat, aber der Abschied wird ihr sehr schwer fallen. Jetzt, wo sie sich so richtig an alles gewöhnt hat. Aber die Rückkehr in die Heimat wird ihr auch den nötigen Abstand und Raum schenken, um alles zu verarbeiten, tatsächlich bewusst zu machen und zu reflektieren.
Vielleicht kommt sie ja mal wieder, um dann richtig Deutsch zu lernen? Da alle hier in Deutschland gutes Englisch sprechen, konnte sie diesbzgl. nur wenige Fortschritte machen. Im Verstehen ja, aber leider nicht im Sprechen. Ihr Englisch ist dafür exzellent, was auch die Lehrer*innen bestätigt haben.
Die Kosten für den Aufenthalt, inklusive Flüge und Versicherungen, hat Familie Irtenkauf privat übernommen, einige MALAIKAner*innen haben Sulainah noch ein wenig Taschengeld zukommen lassen.