Hier findet ihr einige Infos über Uganda – das wunderschöne und einzigartige Land in dem MALAIKA Smile seine Heimat gefunden hat.
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Land und Leute

Uganda hat etwa 40 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner und eine Fläche von 241.000 km², was ungefähr 2/3 der Fläche von Deutschland (357.376 km2) entspricht. Von den 39 Millionen Ugandern leben 33 Millionen auf dem Land. In Uganda finden sich auch heute noch über 60 verschiedene Völker, die eigene Sprachen, Kulturen und Bräuche haben. Mit 60% gehört der größte Teil der Bevölkerung dem Volk der Bantu an.

Die Uganderinnen und Ugander sind offene, warmherzige und humorvolle Menschen und das trotz ihres Leidensweges unter brutalen Diktaturen und Bürgerkriegen (unter Milton Obote 1966-1971 und 1979-1985 sowie Idi Amin 1971-1979) und der HIV-Epidemie in den vergangenen Jahrzehnten.

Uganda ist das „jüngste“ Land der Welt – das Durchschnittsalter liegt bei 16 Jahren. Vor allem Malaria und AIDS sind die Ursachen für die niedrige Lebenserwartung von etwa 50 Jahren und die vielen Waisenkinder (laut UNICEF ca. 2,5 Millionen). In Uganda gibt es etwa 4 Millionen Kinder, die zumindest einen Elternteil verloren haben. Sie werden, wie ein Großteil der Kinder von MALAIKA Smile, meist von Verwandten aufgenommen, die aber oft nicht die nötigen finanziellen Mittel haben, die Kinder gut zu versorgen und zur Schule zu schicken.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt von nur ca.1 € /Tag. Dies führt zu Mangel- und Unterernährung, wenig bis keine Chance auf Schulbildung, hohe Kindersterblichkeit und extremer Armut. Derzeit zählt Uganda immer noch zu den ärmsten Ländern der Welt.

Die offizielle Sprache Ugandas ist Englisch: Die Kinder werden in der Schule ebenfalls auf Englisch unterrichtet. Die wichtigste regionale Sprache ist Luganda, sie wird im gesamten Zentralraum um die Hauptstadt Kampala gesprochen und auch von vielen Stämmen in anderen Regionen verstanden. Auch unsere MALAIKA Smile Familie spricht Luganda und Englisch.

Die Hauptstadt Ugandas ist Kampala – die Infrastruktur ist hier für ugandische Verhältnisse relativ gut ausgebaut: es gibt Krankenhäuser, Einkaufszentren, Busse, viele, meist private Schulen und die deutsche Botschaft ist dort angesiedelt. In anderen Städten und besonders auf dem Land sieht die Lage sehr viel schlechter aus. Die Nähe unseres Hauses zum Stadtkern von Kampala ist für uns sehr sinnvoll und macht u.a. die ärztliche Versorgung, Erreichbarkeit von Schulen, Kontakte zum Anwalt und zur Botschaft etwas leichter.

Die Nationalfahne

Das Muster und die Farben zeigen eine starke Ähnlichkeit zur deutschen Flagge, was sich auch in unserem von Joseph entworfenen Logo und den Farben von MALAIKA Smile widerspiegelt und so eine Verbindung auf rein symbolischer Ebene zu uns herstellt.

In einem weißen Kreis auf einer schwarz-gelb-rot gestreiften Fahne ist der Kronenkranich zu sehen. Die schwarze Farbe soll  die Menschen des Landes darstellen, gelb bedeutet Sonnenschein, und rot steht für die Bruderschaft aller Menschen. Der Kronenkranich symbolisiert die sanfte und friedliche Natur der Ugander.

Bildungssystem - Entwicklung braucht Bildung

„Jeder Junge und jedes Mädchen auf der Welt darf mit Recht erwarten,
dass wir alles tun, was in unserer Macht steht, damit sein Recht auf Bildung verwirklicht wird.
Millionen junger Menschen haben nie eine Schule besucht,
Millionen ihre Schulausbildung nie beendet und unzählige nie eine qualifizierte Ausbildung erhalten,
auf die sie ein Anrecht haben.“
(Kofi A. Annan)

Das Bildungssystem stellt in Uganda eine große Herausforderung dar – der auch wir uns stellen müssen.

Die Kinder sollten ab dem 6. Lebensjahr in die Schule gehen– offiziell existiert seit 1997 die Schulpflicht und jedes Kind hat Anspruch auf 7 Jahre Schulbildung (Primary School). Aufgrund herrschender politischer Unruhen und vor allem der großen Armut der Familien bleibt es vielen Kindern trotz Schulpflicht jedoch häufig verwehrt, die Schule zu besuchen. Es kommt zudem häufig vor, dass Kinder/Jugendliche Klassen besuchen, die sie auf Grund ihres Alters schon lange abgeschlossen haben müssten.

Aufgrund des hohen Kinderanteils in der Bevölkerung gelingt es derzeit nicht, die allgemeine Schulpflicht flächendeckend durchzusetzen; den staatlichen Schulen ist es einfach nicht möglich, diese vielen Kinder aufzufangen. In staatlichen Schulen sind deshalb Klassengrößen von bis zu 200 Schülern keine Seltenheit. Schlecht ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer sowie sehr geringe Förderung sind an der Tagesordnung. Die staatlichen Schulen bieten unserer Ansicht nach und auch aus Erfahrungsberichten der Deutschen Botschaft in Uganda keinen Standard, um den Kindern eine sichere und bessere Zukunft zu ermöglichen. Dementsprechend gibt es viele private Schulen. Diese Schulen bekommen vom Staat jedoch kaum Unterstützung und müssen sich selbst tragen, was meist zu hohen Schulgebühren sowie extra Kosten für Schuluniformen und Schulmaterialien führt. Aus diesen Gründen ist es nicht einfach, eine gute Schule zu finden und es müssen oft sehr lange Schulwege von nicht selten bis zu 2h Fußweg in Kauf genommen werden.

Das Bildungssystem in Uganda ist in zwei Schularten unterteilt: Die Primary und die Secondary School.

Primary School

Die Primary School ist die Grundschule in Uganda und beinhaltet sieben Klassenstufen (P1 bis P7). Sie dient der Grundbildung der Kinder: Da die offizielle Amtssprache in Uganda Englisch ist, haben die Kinder Englisch zum einen als Schulfach, zum anderen ist es auch die offizielle Sprache an der Schule und im Unterricht. Weitere Fächer sind unter anderem Mathe und religiöse Bildung. Der Abschluss an der Primary School (PLE) ermöglicht den Schülerinnen und Schülern anschließend den Besuch der Secondary School.

Secondary School

Die Secondary School besuchen die Schülerinnen und Schüler sechs weitere Jahre (S1 bis S6). Diese weiterführende Schule beinhaltet Fächer wie Naturwissenschaften, Geschichte, Literatur und weitere. Mit dem Abschluss von S6 (UACE) ist dann die Möglichkeit gegeben, eine Ausbildung zu machen oder auf die Universität zu gehen, vorausgesetzt, die weiteren Gebühren können gezahlt werden. Da sich nur sehr wenige Eltern die hohen Schulgebühren leisten können, besuchen nur ca. 15% der Jugendlichen in Uganda die Secondary School.

Das erste Ziel, das wir von MALAIKA Smile verfolgen ist die gute, sinnvolle und nachhaltige Schulbildung der Kinder. Aufgrund der genannten Herausforderungen versuchen wir den Kindern neben der Schule weitere Kompetenzen und Fähigkeiten mit auf den Weg zu geben und ihre Schulbildung zu festigen, so dass sie durch dieses Recht auf Schulbildung zu selbständigen und gut ausgebildeten Individuen heranwachsen.

Die Geschichte Ugandas

Im 14. und 15. Jahrhundert gingen aus den Nilotisch-sprechenden Hirtennomaden und aus den Bantu-sprechenden Ackerbauern die Königreiche Bunyoro, Buganda, Ankole und Toro hervor. Bis zum 19. Jahrhundert stieg Buganda, auf dem Gebiet des heutigen Uganda, dann zur Vormacht auf.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde schließlich das Interesse von Forschungsreisenden an Uganda größer und die Kolonialzeit in Afrika, und auch in Uganda, begann.

Mit den Europäern kamen auch die ersten Missionare, die den Bewohnerinnen und Bewohnern sowohl den katholischen als auch den anglikanischen Glauben nahe bringen wollten. Auch Stammesfürsten der Region traten zum christlichen Glauben über, um damit das Vordringen des Islam zu verhindern. Immer mehr Europäer interessierten sich für Uganda und die einheimischen Fürsten verloren zunehmend ihre Macht.

Uganda und Kenia wurden 1884/85 als Britisch-Ostafrika zusammengefasst und Uganda wurde zu einem britischen Protektorat, was es bis 1962 blieb.

In der Folgezeit beuteten die Kolonialherren das Land immer weiter aus, indem sie vor allem Monokulturen anpflanzten und Kaffee und Baumwolle exportierten. Gleichzeitig wurde der Bau der Eisenbahn durch die Briten gefördert. In dieser Zeit kamen viele Menschen aus Asien nach Uganda, in erster Linie, um dort Handel zu treiben und Geld zu verdienen.

Anfang des 20. Jahrhunderts begann sich die einheimische Bevölkerung zu organisieren und sich verstärkt politisch gegen die Fremdherrschaft zu wehren. Am 9. Oktober 1963 führte Apollo Milton Obote Uganda dann in die Unabhängigkeit und wurde Präsident.

Obote verstaatlichte daraufhin die Wirtschaft Ugandas. Er ernannte sich bald zum Staatspräsidenten und Regierungschef in einer Person und errichtete einen zentralistischen Einheitsstaat sozialistischer Prägung.

1972 wurde Obote vom damaligen Militärchef Idi Amin gestürzt. Dieser richtete eine Militärdiktatur ein und ging ohne Gnade gegen jeden politischen Gegner vor. Viele seine Gegner wurden auf seine Anweisung hin ermordet.

Er zwang auch einen großen Teil der Asiatinnen und Asiaten, die sich in Uganda niedergelassen hatten, dazu das Land zu verlassen. 1976 erklärte sich Idi Amin zum "Präsidenten auf Lebenszeit". Er lehnte sich stark an die Sowjetunion sowie arabische Länder wie Libyen an.

Erst 1979 konnte Idi Amin gestürzt werden. Am 10. Dezember 1980 kam es zur Wiederwahl Obotes. Doch auch gegen ihn bildete sich wieder Widerstand und es kam zu einem Bürgerkrieg, der viele Menschen das Leben kostete.

Seit 1986 ist Yoweri Kaguta Museveni Präsident. Auch wenn sich der Präsident für den wirtschaftlichen Fortschritt des Landes einsetzt, regiert er als Autokrat: Er unterdrückt die Presse und seine Sicherheitspolizei geht brutal gegen Andersdenkende vor. Von 1986 bis 2009 herrschte im Norden Ugandas Bürgerkrieg. Heute hat sich die Lage auch im Norden weitestgehend stabilisiert.

Erst im Jahr 1995 erhielt das Land die aktuelle Verfassung. So wird der Staatspräsident mittlerweile für fünf Jahre vom Volk gewählt. Die Lage in Uganda wirkt zwar stabiler als in vielen Nachbarstaaten, doch ein Blick unter die Oberfläche zeigt etwas anderes. Mittlerweile wächst auch die Kritik an der aktuellen Regierung.

Auch die letzten Wahlen im Februar 2016 waren keine freien Wahlen. Die Oppositionsführer standen unter Hausarrest, die sozialen Medien wurden abgeschaltet und schon im Vorfeld hatte die Regierung weitere Oppositionelle verhaftet,  was zur erneuten Wiederwahl von Museveni führte.

Ein großes Problem in Uganda stellt immer noch die Einhaltung der Menschenrechte dar. Die aktuelle Regierung ist diesen gegenüber offiziell zwar positiv gesinnt und hat die wichtigen internationalen Verträge unterzeichnet, aber in der Realität zeigen sich erhebliche Defizite. So zum Beispiel im Umgang mit politischen Parteien und die Rekrutierung von Kindersoldaten. Ein weiteres Problem stellt auch der Umgang mit homosexuellen Menschen dar, die sowohl gesetzlich als auch religiös verfolgt werden.

Geografie

Uganda liegt in Ostafrika direkt am Äquator. Die Südostecke grenzt an den Viktoriasee, im Osten liegt Kenia, im Norden der Südsudan, im Westen die Demokratische Republik Kongo, im Süden Ruanda und Tansania.

Uganda weißt eine unglaubliche Landschaft auf: Sie besteht aus einer großen, vorwiegend grünen Hochebene zwischen den westlichen und östlichen Gebirgen des Großen Afrikanischen Grabenbruchs. Uganda ist größtenteils ein fruchtbares Land, in vielen Regionen mit über 2000 mm3 pro m2 Regen pro Jahr und das auf einem Kontinent, der ständig von Dürreperioden und Hungersnöten heimgesucht wird.

Seen wie der Viktoriasee, der zweitgrößte Süßwassersee der Welt, und Flüsse wie der durch halb Afrika fließende Nil bedecken 25% der Landesoberfläche. Herrliche Regenwälder, Savannen und Halbwüsten beherbergen eine unvergleichliche Vielfalt von Tieren und Pflanzen.

Seit in Uganda wieder offiziell Frieden und Sicherheit herrschen, gewinnt das Land zunehmend seinen früheren guten Ruf zurück und wird langsam als touristisches Paradies entdeckt. Die Realität, die wir vor Ort erfahren zeigt hier jedoch weiterhin viel Nachholbedarf. Das Land hat großes Entwicklungspotential und es erhält von Investoren aus dem Ausland Unterstützung. Aber auch diese Unterstützung ist enorm ausbaufähig, v.a. was die gezielte Unterstützung und Förderung eigener Fähigkeiten und Kompetenzen der Ugander angeht.

Wasserleitungsnetze fehlen

Nur die größeren Städte in Uganda sind an ein öffentliches Wasserleitungsnetz angeschlossen. Das Wasser entspricht jedoch nicht der europäischen Trinkwasserqualität und muss in jedem Falle, zur Vermeidung von Krankheiten, abgekocht werden. Auf dem Land, das betrifft 85% der Bevölkerung, wird das Wasser in der Regel aus Bächen und Tümpeln in Kanistern von Frauen und Kindern geholt. Nur ca. 56% der Bevölkerung haben Zugang zu halbwegs sauberem Trinkwasser. Zum Abkochen des Wassers wird sehr viel Energie benötigt. Üblicherweise über Holz- oder Holzkohlefeuer.

Ein anderer Weg ist die Installation von Wassertanks für das Regenwasser, das von den Dächern der Hütten und Häuser aufgefangen wird. Dazu sind nötig: ein Dach mit Dachrinnen und ein ausreichend großer Tank. Auf dem  MALAIKA Smile Areal soll möglichst bald ein zweiter Wassertank installiert werden.

Quellen:

https://www.kinderweltreise.de/kontinente/afrika/uganda/daten-fakten/geschichte-politik/geschichte-und-politik2/

https://www.de.visionforafrica-intl.org/about-uganda

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Ugandas